Des Edlen Ritter Morgeners WalfartGeykenAlexanderHaafSusanneJurishBryanBoenigMatthiasThomasChristianWiegandFrankWikisourceBereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.2012-09-14T12:00:00ZWikimedia CommonsBereitstellung der Bilddigitalisate2012-09-14T12:00:00ZCLARIN-DLangfristige Bereitstellung der DTA-AusgabeVollständige digitalisierte Ausgabe.1618296929798dta@bbaw.deDeutsches TextarchivBerlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermanyBerlin2019-12-13T10:43:05Z
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DEs Edlen Ritter Morge-ners Walfart in sant tho-mas land. Jn gesang Weisse:
Das Erst Gesetz:WOlt jr hoͤren neuͤwe mervnd was vor zeitten hie geschachals von dem edlen morgnerwie er zu seiner frawen sprach.eins nachtes da er bey jr lager uͤmb fieng sein zartes weibder spilende freuͤde er mit ir pflag.
Das .ij.Er sprach hertz aller liebste fraw.vernembt die rede mein fuͤr waraller eren ich euͤch getrawwoͤlt ir mein peiten syben iarmir ist abentewr bekantnun gebt mir vrlaub zarte frawwan ich muß in sant thomas landt
Das .iij.Da sprach die fraw gar tugentleichgar ser was betruͤebet ir mutnun sagt mir edler ritter reichnun wem befelcht ir ewer gutso sagt mirs durch den willen mein.wem befelcht ir ewer frawenwer soll nun ir pfleger sein.
Das .iiij.Das thu ich edle frawe herremanchen werden dienst mandie von euͤch haben gut vnd eredie soͤllen euͤch wesen vnterthan.jn trewen auch als ir mir wart.frawe jch befilch euͤch gotjch bin auff der hinefart.
Das .v.An dem glauben solt ir nit wenckenhertz liebste fraw zartzum pesten solt ir mein gedenckenwan ich pin auff der wallefartvnd die jch gotte gelobet hansant thomas dem edeln herrenjch wils nit vnter wegen lan.
Das .vi.Got gesegen euͤch hertz liebste frawjn tugenthafftem steten mutaller eren ich euͤch getrawgot muͤß euͤch haben in seiner hutvnd der soll auch mein pfleger seynvnd sant thomas der edel herrsoll vns thun seiner hilffe schein:
Das .vij.Vnd do der edel morgenerdes morgens aus seim pethe giengbegegnette im der kammererdas gewant er schon von im enpfiengein pecke mit wasser trug er darer nams auff sein weisse hentvnd zwug sein vil liecht augen clar.
Das :viij.Er sprach ach kammerer traut geselldu oller liebster diener meinwolst du nun thun auch was jch well.so pfleg du selbs der frawen deinjch gelobe dir auch fuͤr warkum ich her wider heim zu landjch begab dich wol sycherlichen zwar
Das .ix.Der kammerer sprach gar tugentlichir edler ritter es teuͤcht mich gutjr bleibt hie heim bei ewrem reichdie frawen haben einen kurtzen mutin gantzen trewen ich euͤch sagjch pfleg ewer frawen nichtnewer wan syben iar.
Das .x.Vnd do dem edlen morgenerdie abentewr wart bekanter ging dort hin in grosser schwerdo er den herren von eyffe fantdo er in zu dem ersten an sachder getrewe morgenergar zuͤchtigkleichen zu im sprach
Das .xi.Hoͤrt junger herr von eyffenir aller liebester diner meinwoͤlt ir mein pet begreiffendas ir pflegt meiner frawen veinbefilchs euͤch hie an disser statals got sein liebe muter thetjohannnes da er aufs kreuͤtze trat
Das .xij.Do dem herren von eyffendie abenttewer ward bekantlast ewer sorg entschleiffenherr wuͤlt ir in sant thomas lantjch gelob euͤch herr sprich ich fuͤr warich pfleg ewer frawen wolvnd wert ir aussen dreissig jar.
Das .xiij.Vnd da dem edeln morgenerdie gute rede ward bekantvnd er vergaß der seinen schwervnd zoch wol in sant thomas lanntdie abenttewer sagt fuͤr warauß bleib der edel morgenervoͤlligklich wol syben jar.
Das .xiiij.Wol in den iaren sunder haßdienet der herr. der frawen wolman tantzt man sprang man schlieff man aßals man solch frawen pflegen soljn gantzen eren das geschachdie zeit die was yn beiden lanckvnd nach irem herrem yach.
Das .xv.Dar nach moͤgt ir hoͤren steiffnach syben iaren am dritten tagvnd wie der iunge herr von eyffthet werben ummb die frawen pflagsy globetz ym schon an sein handdas ward dem edlen morgeneroffenbar in sant thomas land.
Das .xvi.Vnd da der edel morgenerjn einemm garten lag vnd schlieffdem edlen ritter trawmet schwerein engel ym von hymmel riefwach morgener nit lenger bleibvnd kumst du heint nicht heim zu lantder von eyff nymbt dein elich weib.
Das .xvij.Da raufft der edel morgnervor leide auß sein grawen partym was gar leid vnd dartzu schwerach das ich ye geporn wartsol jch allso geschiden seinvon meinen leuͤten vnd von landso reuͤt mich doch die frawe mein.
Das .xviij.Sant Thoma du vil edler herrmein ellend das sey dir gekleitdas sych mein fraw will scheiden von eerdie jch hab pracht zu wirdigkeitach got ich ellenthaffter manjch pyn zu verre in frembdem landgott mag es doch wol vnder stan.
Das .xix.Hoͤrt da der edele morgenerals hinauf gegen got da rieffdem edelen ritter ward so schweraber er serre da entschlieffer erwacht vnd west nit wo er wasvnd der betruͤebte morgenerdort heym vor seiner muͤlle sas.
Das .xx.Er dancket got vnd dem heillantsant thoma vnd Maria herdas er was kummen heim zu lantso gar nach seines hertzen gervnd da er an die muͤlle giengda ward er gar ein traurig mandas yn da niemand da enpfieng.
Das :xxi:Gruͤß dich muͤlner vnd dein gesyndweist auf dem perg icht newe merob jch tugent an dir vindso sag mirs armen pettelernewer mer der weiß ich vildas meins herren morgners frawden jung von eyf heuͤt nemmen wil.
Das :xxij:Man sagt der Edel morgenerder sey in fremden landen totes jst mir leid vnd also schwergot helf ym dort auß aller notgenad im gott dem herren meinvon dem ich het groß eer vnd gutgott troͤst die lieben sele sein.
Das .xxiij.Merckt wie der edel morgenergieng an sein eygen purge thorer clopfet an mit grosser schwerder pfortner sprach wer ist daruorach gee vnd sag der frawen deines stet herauß vor disser purgein ellenthaffter pilgerein.
Das :xxiiij:Jch pyn so ferr dort her gegangendas jch warlichen muͤde pynthu es durch gott vnd saumbs nit langwan in die purg stet mit mein synpit uͤmb ein almusen also serdurch got vnd uͤmb sant thomas willvnd durch des edeln morgners er.
Das .xxv.Vnd do die fraw nun das erhortwol von dem armen pilgereinsy sprach nun schliessent auff die pfortvnd last in gen zu vns hereinpald schliest auff der purge thordurch gott vnd durch des morgners selgib ich ym speiß ein ior.
Das .xxvi.Vnd da der edel morgneralein in sein eygen purge giengdas thet ym we vnd allso schwerdas yn da niemand da enpfinger satzt sych nider auf die panckwol dem getrewen morgenerwart die weil vast vnd etwe lanck.
Das .xxvij.Sy assen vnd truncken also serder morgener thet da auch alsoman pfeiff vnd tantze in grosser erder morgener was nicht gar froer het da manchen wilden synach herre got du getrewes plutwie kem ich zu der frawen mein.
Das .xxviij.Da es gieng zu der abent stunddas die praut solt zu petthe gansy waren all froͤlich gesundda sprach der peste dienst manherr morgner het einen sytdas kein gast in der burg nicht bleiber suͤng im dan ein hoffe lyt
Das .xxix.Da sprach der herr von eyffenvnd der. der preuͤtgam solt seinhoͤrt auff trummeten vnd pfeiffender gast syngt vns ein lietleingefelt es dan den leuͤten woljch glob im sycherlichen zwarwie wol ich yn begaben sol.
Das .xxx.Eines schweigens het ich mir erdachtso muß ich aber singen eedartzu han mich die frawen prachtdie muͤgen mir gepieten meejch pit euͤch darumb iunger mangerecht mich an der alten prautvnd schlacht mir summerlarchen an.
Das .xxxi.Jch was iunck nun pyn ich altdarumb gibt sy uͤmb mich nit vildas mir der part ist graw gestaltdarumb sy ein iungen haben wilee was jch herr nun pin ich knechtdas ist mir auff disser hochzeitein alte schuͤssel worden gerecht.
Das .xxij.Hoͤrt da die fraw nun das erkantbetruͤbt wurden ir die augen clarein guͤlden pecher da zu hantsendet sy dem pilgram dardar ein schenckt man den claren weinda hett der edel morgenervon gold ein fingerlein.
Das :xxxiij:Das zoch er pald von seiner hentes was von rotem golde clarals sein traurn begund sych wendenwas jch euͤch syng. vnd das ist wardas warff er in den pecher dratdar mit sein hertze liebste frawzum aller erst vermahelt hat.
Das :xxxiiij:Er sprach wein schenck mein traut geseldu aller liebster diener meinwolst du nun thun was ich da welso trag den kopff der frawen veinvan ich gelob dir sycherleichwerden mein dinge pesser gestalt[?] so wil ich dich machen reich.
Das .xxxv.Der weinschenck sprach gar tugentleichgern du liebster pilgereinzw hant trag ichs der frawen veinden pecher gab er ir in die hantset nembt hin zarte frawe meinlast euͤuch verschmahen nichtdas schenckt euͤch der pilgerein
Das .xxxvi.Vnd da die ritterliche frawdas vingerlein jm pecher sachsy gund es eben ane schawmuͤgt geren hoͤren wie sy sprachmein herr der morgener ist hieauff stund die fraw gar tugentleichviel fuͤr in nider auff die knie.
Das .xxxvij.Seit got wilkummen mein lieber herrir seit doch alles leides volwo seit ir gewest so verrjr sollet euͤch gehaben wolich gib mich in die gnade deinlat ewer schweres trauren farwan jch hab noch die ere mein
Das .xxxviij.Die hab ich doch gehalten vestach lieber herr gar sycherleichdas duncket mich das aller pestjch danck sein Cristo von himmelreichdoch wolt ich vnrecht haben gethanmein weiplich geluͤb das wolt ich prechdas solt jr mich vermauren lan
Das .xxxix.Da dem herren von eyffendie abentteuͤr ward bekantall sein freuͤd gund sych schleiffener ging da er den herren fanter sprach ir tugenthafter mangeprochen hab ich mein geluͤbdes solt ir mir mein haubt ab schlan
Das :xl:Da sprach der edel morgenerach herr von eiff das soll nit seingeringert wirt die ewer schwervnd habent euͤch die tochter meinvnd lissent mir die alten prautmit der so kan ich mich wol richtsy was zwar meines hertzen traut.
Das .xli.Der red ward der von eyffe fronam er die tochter seyn zu hantder morgener thet auch alsoda er sein frawen in eren fantmuter vnd tochter waren zartvnd die herren hoch geborendas ist des morgners wallefart.
Gedruckt Zu Erffort Jn sant.
Pauls pfar Zu dem weissen lilgen
berge. Anno domini .M.CCC.XC.Vij.