Einfältige Trost-Reimchen Bey seligem wiewol trawerhafften Ableiben Der weiland VielEhr und Tugendsamen Frawen Elisabeth gebohrnen Polkeininn/ Des Ehrenvesten/ Namhafften und Wolweisen Herrn Christoff Ranischen/ Dieser löblichen Stad Kneiphoff wolverordneten Gerichtsverwandten etc. hertzliebsten HausFrawenWelche 1653. 14. Neujahrsmon. sanfft und selig verschieden und darauff 19. selbten Monats Christlich und ehrlich im 36. Jahr ihres Alters der Erden eingebracht worden ; Die Hochbetrübten Hinterlassenen zu trösten geschriebenDachSimonGeykenAlexanderHaafSusanneJurishBryanBoenigMatthiasThomasChristianWiegandFrankPreußen 17 digital - Digitalisierung des im VD 17 nachgewiesenen Bestandes preußischer Drucke der Staatsbibliothek zu BerlinBereitstellung der Bilddigitalisate.2014-11-04T17:43:40ZCLARIN-DLangfristige Bereitstellung der DTA-AusgabeVollständige digitalisierte Ausgabe.179535656080dta@bbaw.deDeutsches TextarchivBerlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermanyBerlin2019-12-10T11:00:04Z
Dieses Werk ist gemeinfrei.
http://www.deutschestextarchiv.de/636764060http://www.deutschestextarchiv.de/book/download_xml/636764060http://www.deutschestextarchiv.de/book/download_html/636764060http://www.deutschestextarchiv.de/book/download_text/63676406063676406030854urn:nbn:de:kobv:b4-30854-7Dach, Simon: Einfältige Trost-Reimchen Bey seligem wiewol trawerhafften Ableiben Der weiland VielEhr und Tugendsamen Frawen Elisabeth gebohrnen Polkeininn/ Des Ehrenvesten/ Namhafften und Wolweisen Herrn Christoff Ranischen/ Dieser löblichen Stad Kneiphoff wolverordneten Gerichtsverwandten etc. hertzliebsten HausFrawen. Königsberg, 1653.Einfältige Trost-Reimchen Bey seligem wiewol trawerhafften Ableiben Der weiland VielEhr und Tugendsamen Frawen Elisabeth gebohrnen Polkeininn/ Des Ehrenvesten/ Namhafften und Wolweisen Herrn Christoff Ranischen/ Dieser löblichen Stad Kneiphoff wolverordneten Gerichtsverwandten etc. hertzliebsten HausFrawenWelche 1653. 14. Neujahrsmon. sanfft und selig verschieden und darauff 19. selbten Monats Christlich und ehrlich im 36. Jahr ihres Alters der Erden eingebracht worden ; Die Hochbetrübten Hinterlassenen zu trösten geschriebenDachSimon[4] BlReusnerKönigsberg1653Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Germany77 in: Yi 851-2http://www.stabikat.de/DB=1/PPN?PPN=636764060http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000329800000000
Fraktur
Diese Transkription wurde automatisch durch OCR erfasst.
]]>
font-family:sans-seriffont-weight:boldcolor:bluedisplay:block; text-align:centerdisplay:block; margin-left:2em; text-indent:0display:block; margin-left:4em; text-indent:0display:block; margin-left:6em; text-indent:0border:1px dotted silverborder:1px dotted silverletter-spacing:0.125emfont-style:italicfont-size:150%font-variant:small-capsfont-size:largercolor:reddisplay:block; text-align:righttext-decoration:line-throughfont-size:smallervertical-align:sub; font-size:.7emvertical-align:super; font-size:.7emtext-decoration:underlineborder-bottom:double 3px #000GermanGebrauchsliteraturGelegenheitsschrift:Todreadysbb_funeralschriftenEinfaͤltige Troſt-
Reimchen
Bey ſeligem wiewol trawerhafften Ableiben
Der weiland VielEhr und Tugendſamen
Frawen Eliſabeth ge-
bohrnen Polkeininn/Des Ehrenveſten/ Namhaffen
und Wolweiſen
Herrn Chriſtoff Raniſchen/
Dieſer loͤblichen Stad Kneiphoff wolverordne-
ten Gerichtsverwandten etc. hertzliebſten
HausFrawen/Welche 1653. 14. Neujahrsmon. ſanfft und ſelig verſchie-
den und darauff 19. ſelbten Monats Chriſtlich und ehrlich
im 36. Jahr ihres Alters der Erden einge-
bracht worden/
Die Hochbetruͤbten Hinterlaſſenen
zu troͤſten
geſchriebenvonSimon Dachen.Koͤnigsberg/Gedruckt durch Johann Reuſnern.
DJeweil der Sturm jetzt Tag uñ NachtDie Haͤndel in den Luͤfften macht/Viel Angſt auff ſeinen Fluͤgeln traͤgetVnd manche Waͤlder nieder ſchlaͤget Daß einem aus zu gehen grawt/Der Winter nach dem Winter ſchawt/Wer auff den wuͤſten Wellen ſchwebetVnd mit dem Tod' umbringet lebet; Jmgleichen wer auch mit VerdrußZu Lande noͤhtig reiſen musVnd von der Nacht wird uͤberfallen/Wie ſelig ſchaͤtzt er den fuͤr allen Der bey den Seinen ſitzt in RuhVnd ſieht ohn Furcht dem Wetter zuVnd moͤcht es noch ſo grawſam raſenVnd wol aus tauſend Kluͤfften blaſen. Er nimmt ſein weiches Lager einVnd ſchlaͤfft ohn Sorgen wie ein Stein/Da jen' aus Todes Angſt indeſſenDes ſuͤſſen Schlaffes wol vergeſſen. Nun ſehe mir wer ſehen kanDieß Land mit Vrtheils Augen an/AuffAuff welchen Stand er ſie wil wenden/Wie ſtuͤrmt es hie an allen Enden? Kein armes Schiff/ das ſeinen TodVor Augen ſieht/ hat ſolche Noht/Was Angſt man hat in einem BrandeSchwebt uͤber dieſem armen Lande. Jn was Gefaͤhr Damocles ſaßAls er bey dem Tyrannen aßVnd uͤber ſich das Schwerd ſah hangen/Die haͤlt uns ſaͤmptlich auch umbfangen. Wer ſchaͤtzet nun nicht ſelig die/Die ſich gemacht aus aller Muͤh/Vnd in dem Schoß der lieben ErdenVon Gnuͤg und Ruh bewachet werden? Sie ſchlaffen feſt und Sorgen freySolt auch das groſſe Welt-GebaͤwGleich tauſendmal zu druͤmmern gehenVnd in dem lichten Brande ſtehen. Jhr Seelchen ſchwingt ſich Himmel-einDa trotzt es aller Angſt und Pein/Hat ſelbſt der Engel Zier gewonnenVnd uͤbertrifft den Glantz der Sonnen.DennDenn ſolches iſt der Schrifft Bericht.Dieß leugnet Jhr Herr Raniſch nicht/Weil ihr in ihr ſeyd wol gegruͤndetVnd euch der Weißheit gnug erkuͤndet. Jhr grieffet ewre Jugend anVnd lerntet fleiſſig ſeyn ein MannDer fuͤr ſein Vaterland ſol wachenMit guttem Raht in boͤſen Sachen. Auch nehmt ihr/ hoff' ich/ trewlich warDeß was uns jetzund drewt Gefahr/Vnd habt verſtaͤndlich laͤngſt erwogenDas Wetter ſo uns uͤberzogen. Druͤmb traw ich euch den Troſt auch zu/Es werd euch ewrer Liebſten Rhu/Die ſie entbindet aller Schmertzen/Nicht heidniſch kraͤncken in dem Hertzen. Jhr wiſſt wie from ſie hie gelebt/Vnd aller Tugend nach geſtrebt/Jch ſelbſt kan/ wenn es Noht ſolt haben/Ein Zeugniß geben ihren Gaben. Jch weiß umb ihre Mutter wolDie war der Tugend Reichthumbs vol/DerDer ſtillen Haͤußlicheit ExempelVnd aller ſtrengen Keuſchheit Tempel. Die reicht ihr mit getrewer HandDer Jungfraͤwlichen Sitten Pfand/Die Gottesfurcht und was dergleichenEin Frawen-Muſter ſol erreichen. Ohn das auch ſah' ihr edler SinnAuff Vnſchuld und auff Demut hin/Kein ſchnoͤder Stoltz/ kein eitles PrangenHatt' je ihr frommes Hertz gefangen. Von Falſchheit hat ſie nichts gewuſt/Die Redlicheit war ihre Luſt/Den Armen kam ſie gern zu ſtatten/So fern als ihnen war zu rahten. Das Hertz in Warheit wallt in mirWie ihrer reichen Guͤte ZierSo trefflich ſich hat ausgelaſſenDie Armutey in Schutz zufaſſen. Mir wird geſagt/ als ſie geſehnEs waͤre nun umb ſie geſchehn/Sie wuͤrde bald ſeyn fort geruͤcket/Nach dem ſie alles wol beſchicket/
EuchEuch ſampt den Kindern GOtt vertrawt/Hat ſie auff eines noch geſchawtDaß wo zwey arme Kinder werenZu denen ſoltet ihr euch kehren. Mit Brod und Kleidung ſie verſehn.Was kan doch loͤblichers geſchehn?O Guͤte der in jenem LebenGOtt einen reichen Lohn wird geben! Herzu/ die GOtt in dieſer StadMit Guͤtern wol verſehen hat/Vnd lernt/ wie ihr mit milden HaͤndenDen Segen ruͤhmlich an ſollt wenden. Wiſſt daß ihr nur Verwalter ſeydDes Reichthums den euch GOtt verleyht/Vnd ſchwere Rechnung deſſen wegenEinmal dem Hoͤchſten ab-ſolt-legen. Das wenigſt' iſt was euch gehoͤrt/Was uns die Nothturfft werben lehrt/Das meiſte ſol der Hoͤchſte habenDer Brunn und Vrſprung aller Gaben. Macht feſt der armen Kirchen Stand/Begabt die Schulen durch das Land/VndVnd ſchafft daß Arme/ Witwen/ WeiſenAuch ewig ewren Nahmen preiſen. Dieß iſt des Goldes wahrer Brauch/Wol euch auff dieſen fall! wol auchDer Seelen/ die wir jetzund ſingen/Was Lohn hat ſie davon zu bringen? Dort wird ſie reichlich nun getraͤncktMit Wolluſt/ welche GOtt ihr ſchenckt/Hat aller Guͤter zu genieſſen/ Die in des HErren Hauſe flieſſen. Dieß alles iſt ohn meine HandHerr Raniſch gnugſam euch bekand/Drumb werdet ihr euch beſter maſſenJn ewrer Noht bedeuten laſſen. Jhr ſamt den Kindern werdet zwarSie in der boͤſen Zeit GefahrSehr miſſen/ ewre Pfleg und RhuHat ach in ihr die Augen zu. GOtt aber/ dem ſie euch befahl/Meint Vaͤterlich euch allzu mal/Wird euch verſorgen/ ſchuͤtzen/ bawenDurch Mittel welche wir nicht ſchawen.DerDer ſtaͤrck' auch ſonderlich mit KrafftDas Haupt der wehrten BuͤrgerſchafftEuch/ Herr Polkein/ ihr muͤſſet ebenDer lieben Tochter Tod erleben. Die euch ſtets kindlich hat geehrt/Vnd ewre Frewde ſehr vermehrt/Die ihr geliebt habt ohne maſſen/Muß euch im Alter nun verlaſſen. Jm hohen Alter welches faſtEuch hiedurch mehr wird eine LaſtVnd Straffe/ weil ihr die ſeht fallenDie ewer Troſt noch war fuͤr allen. Doch wer kan wieder Gottes Raht?Gebt dieſem/ Herr/ auch itzund ſtat/Es wird mit uns ſo lang nicht wehrenSo werden wir auch zu Jhr kehren.