Einfältige Betrachtung der Ewigkeit/ Bey seligem wiewol trauerhafften Hintritt auß dieser Welt Der ... Frauen Reginen/ Gebornen Göbelinn/ Deß ... Herrn Andreas Thegen/ In der löblichen Altstadt Königsberg vornehmen Gerichts-Verwandten/ [et]c. hertzliebsten Haus-FrauenWelche 1652. den 8. Christmonat/ ihres Alters 42. Jahr/ sanfft und selig eingeschlaffen/ und den 12. desselben Christlich und ehrlich in der Pfarrkirchen daselbst der Erden eingebracht worden ; Die hochbetrübten Hinterlassenen zu trösten geschriebenDachSimonGeykenAlexanderHaafSusanneJurishBryanBoenigMatthiasThomasChristianWiegandFrankPreußen 17 digital - Digitalisierung des im VD 17 nachgewiesenen Bestandes preußischer Drucke der Staatsbibliothek zu BerlinBereitstellung der Bilddigitalisate.2014-11-04T17:43:40ZCLARIN-DLangfristige Bereitstellung der DTA-AusgabeVollständige digitalisierte Ausgabe.179145605992dta@bbaw.deDeutsches TextarchivBerlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermanyBerlin2019-12-10T11:00:04Z
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http://www.deutschestextarchiv.de/636757285http://www.deutschestextarchiv.de/book/download_xml/636757285http://www.deutschestextarchiv.de/book/download_html/636757285http://www.deutschestextarchiv.de/book/download_text/63675728563675728530852urn:nbn:de:kobv:b4-30852-8Dach, Simon: Einfältige Betrachtung der Ewigkeit/ Bey seligem wiewol trauerhafften Hintritt auß dieser Welt Der ... Frauen Reginen/ Gebornen Göbelinn/ Deß ... Herrn Andreas Thegen/ In der löblichen Altstadt Königsberg vornehmen Gerichts-Verwandten/ [et]c. hertzliebsten Haus-Frauen. Königsberg, 1652.Einfältige Betrachtung der Ewigkeit/ Bey seligem wiewol trauerhafften Hintritt auß dieser Welt Der ... Frauen Reginen/ Gebornen Göbelinn/ Deß ... Herrn Andreas Thegen/ In der löblichen Altstadt Königsberg vornehmen Gerichts-Verwandten/ [et]c. hertzliebsten Haus-FrauenWelche 1652. den 8. Christmonat/ ihres Alters 42. Jahr/ sanfft und selig eingeschlaffen/ und den 12. desselben Christlich und ehrlich in der Pfarrkirchen daselbst der Erden eingebracht worden ; Die hochbetrübten Hinterlassenen zu trösten geschriebenDachSimon[4] BlReußnerKönigsberg1652Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Germany71 in: Yi 851-2http://www.stabikat.de/DB=1/PPN?PPN=636757285http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000329100000000
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Betrachtung der Ewigkeit/
Bey ſeligem wiewol trauerhafften Hintritt auß dieſer Welt
Der weiland Viel-Ehr-und Tudendreichen
Frauen Reginen/
Gebornen Goͤbelinn/Deß Ehrnveſten/ namhafften und Wolweiſen
Herrn Andreas Thegen/
Jn der loͤblichen Altſtadt Koͤnigsberg vornehmen Ge-
richts-Verwandten/ ꝛc.
hertzliebſten Haus-Frauen/Welche 1652. den 8. Chriſtmonat/ ihres Alters 42. Jahr/ ſanfft und
ſelig eingeſchlaffen/ und den 12. deſſelben Chriſtlich und ehrlich in
der Pfarrkirchen daſelbſt der Erden eingebracht
worden/
Die hochbetruͤbten Hinterlaſſenen zu troͤſten
geſchriebenvonSimon Dachen.Koͤnigsberg/Gedruckt durch Johann Reußnern.
WO iſt ſie nun die werthe Fraw/Die jhres Leibes ſchnoͤden BawNur zwey uñviertzig Jahr hatt' iñen?Sie machet ſich bereit von hinnen? Jhr' Huͤtte muß zerbrochen ſeyn/Jhr edler Geiſt fleugt Himmel-ein/Wird hinter ſich nicht wieder kehren/So lang als Mond und Sonne wehren. O eitle Welt/ O kurtze ZeitDort fuͤr der langen Ewigkeit/Die ich mit nichts weiß zu vergleichen/Vnd keine Weißheit kan erreichen/ Ein Troͤpffchen bey der groſſen See/Ein Flog anjetzt bey allem Schnee/Ein Sandkorn bey der gantzen ErdenMoͤcht' etwas angeſehen werden; Allein auch ſo viel tauſend Jahr/Als aller Welt Vieh traͤget Haar/Der Fruͤling Gras/ ſind nicht zu nennenDas Ziel der Ewigkeit zu kennen. Was ſind die kurtzen Jahre dann/Die hie erreichen mag ein Mann/VndVnd wuͤſt' er gleich mit langem LebenMathuſalem nichts nachzugeben. Nun ſenckt man ſo viel tauſend ein/Die lang nicht achtzig-jaͤhrig ſeyn/Stirbt wer von zehnmal ſieben Jahren/Der iſt ſehr alt dahin gefahren. Diß leugnet keiner/ und gleichwolSind wir ſo blind und Thorheit-voll/Daß wir die Ewigkeit fuͤr allenVns laſſen alſo leicht entfallen. Wir bauen tieff in dieſe Welt/Vnd ſtehn nach Hoheit Macht und Geld/Zucht/ Recht und Liebe muß erkalten/Vnd aller Frevel Platz behalten. Diß waͤre lang nicht ſo gemein/Fiel uns die Ewigkeit recht ein/Sie wuͤrd uns bald das Fleiſch betaͤuben/Vnd jhm den Kitzel wol vertreiben. Sie zuͤchtigt unſern geilen Sinn/Sie iſt der Sitten Meiſterinn/Sie iſt der Brechzaum aller Luͤſte/Vnd macht den Weg zur Hoͤllen wuͤſte.KeinKein Wuͤterich/ der ſie zu letztJhm recht hat in das Hertz geſetzt/War jemals von ſo harten Sinnen/Die Ewigkeit kunt' jhn gewinnen. Sie hat fuͤr Koͤniglichen PrachtJhn in ein haͤren Kleid gebracht/Durſt/ Hitz und Kaͤlt' und andre PlagenDer Duͤrfftigkeit gelehrt ertragen. Dann welches wilden Menſchen HertzJſt ſo auß hartem Stahl und Ertz/Der/ wann er an die Glut gedencketDie ewig brennt/ den Sinn nicht lencket? Der Hoͤllen Hencker dreut uns dortJn Ewigkeit nur Qual und Mord/Er ſpeyt auß ſeinem Bauch zuſammenRauch/ Nebel/ Schwefel/ Pech und Flammẽ Die Folterbanck und jhre PeinSind dort zu ſchlecht und zu gemein/ Dort iſt viel ander ungeheuerViel andre Noht/ viel ander Feuer. Die Finſternuͤß/ die vor der ZeitEgypten ſchuff ſo groſſes Leid/DieDie Nacht-Geſpenſter und was SchreckenFurcht Gram vnd Grawen kan erwecken. Das Wetter/ das ohn ablaß ſchlaͤgt/Das Gifft das Todes-Angſt erregt/Antiochs Pein/ Herodis Laͤuſe/Die Ratten Popiels/ Hattons Maͤuſe. Was Marter ie erdacht Buſir/Der Roͤmer Creutz/ Perillen Stier/Was Hunde Jeſabel zerriſſen/Was Schlangen Jſrael gebiſſen/ Das hoͤchſte Leid/ das alle WeltFuͤr groß und unertraͤglich haͤltWird beydes einzel und mit HauffenDort uͤber uns zuſammen lauffen. Vnd wehret dieſes Trawer-SpielAch ewig und ohn alles Ziel/Der Tod/ der ſehnlich wird gebehten/Wird ewig ewig von uns tretten. Es wird dort eines ieden Peindes andern und die unſre ſeyn/fuͤr welcher Angſt und bloſſen ZeichenMan tauſentmal wol moͤcht' erbleichen.DieDie hochbetruͤbte MelodeyDas Zetter-Noht-und Qual-GeſchreyDer Leidenden wird ewig wehrenVnd keiner wird daran ſich kehren. Bedencket dieſes in der ZeitVnd flieht die rohe Sicherheit/Die ihr allhie der Suͤnden Leben/Das ewig toͤdtet/ ſeyd ergeben. Seht daß ihr in Bereitſchafft ſtehtDer eitlen Dinge muͤſſig geht/Durch wahre Rew euch Gott bequemetVnd ewres Fleiſches Reitzung zaͤhmet. Wir wiſſen umb die Stunde nichtWenn uns der Tod ſtellt vor Gericht/Drumb ſollen wir zu allen ZeitenVns zu der letzten Fahrt bereiten. Jſt denn geendet vnſer LauffThun ſich nur zweene Weg' uns auff/Der breite fuͤhrt hinab zur HellenDer ſchmale zeigt die Himmels-Stellen. Die ihr allhie in Truͤbſal ſchwebt/Verachtet kranck und duͤrfftig lebt/SeydSeyd froh vnd hofft nach dieſem LeidenDie ewig-ſelig' Himmels-Frewden. Was iſt es groß ein zehen JahrVnd zwantzig leben in Gefahr/Vnd tragen Noht und Schmach auff ErdenVnd ewig dort erfrewet werden? Hie herrſchen eine kurtze ZeitJn Trotz und Vngerechtigkeit/Vnd wegen ſeiner boͤſen ThatenDort ewig in der Helle brahten? O Gott ſchick deines Creutzes GlutVnd laͤuter' unſer Fleiſch und Blut/Such unſrer Schuld allhie zu lohnen/Vnd ewig unſer dort zu ſchonen! Herr Theg/ nemt ewren Witwer-StandGeduͤltig aus des Hoͤchſten Hand/Vergieſſt in Hoffnung ewre ZehrenEs wird ſo lange Zeit nicht wehren. Jhr wiſſt bey Luſt und guter MußVnd Trotz und allem VberflußJſt doch der Himmel nicht zu hoffen/Er ſteht durch Noht und Truͤbniß offen.GoͤnntGoͤnnt ewrer Liebſten ihre Rhu/Seht ſehnlich ihren Frewden zu/Vmb welcher Willen ſie beſcheidenHie hat ertragen alles Leiden; Die Ewigkeit lag ihr im SinnWar ihre Hoffnung ihr Gewinn/Der Zwang und Richtſcheid ihrer Sitten/Aus welcher Zucht ſie nie geſchritten. Vnd dieſe lohnt nun reichlich ihrMit ewig-ſchoͤnem Glantz und Zier/Dieweil doch dieſe kurtze ZehrenVns ewig' Herrligkeit gebehren. Dieſelb'/ im fall ſie uns bezwingtVnd ſtets in unſern Ohren klingt/Wird gleichfals vns auch ewig lohnenMit unverwelckten Himmels-Krohnen.