Klag und Trost-Reimchen Bey betrawerlichem und unverhofftem Hintritt aus dieser Welt Des EhrenVesten Achtbarn und Wolbenahmten H. Caspar Reimers etc.Welcher am Ende des 1651. Jahres zu Wetterau sanfft und seelig im Herrn eingeschlaffen/ und 1652. 4. NewjahrsMonat zur Bladia ehrlich und Christlich eingesencket worden ; An die Hochbetrübte Fr. Witwe Fr. Regina Elisabeth Pfeifferinn mitleidentlich geschriebenDachSimonGeykenAlexanderHaafSusanneJurishBryanBoenigMatthiasThomasChristianWiegandFrankPreußen 17 digital - Digitalisierung des im VD 17 nachgewiesenen Bestandes preußischer Drucke der Staatsbibliothek zu BerlinBereitstellung der Bilddigitalisate.2014-11-04T17:43:40ZCLARIN-DLangfristige Bereitstellung der DTA-AusgabeVollständige digitalisierte Ausgabe.178345055209dta@bbaw.deDeutsches TextarchivBerlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermanyBerlin2019-12-10T11:00:00Z
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Bey betrawerlichem vnd vnverhofftem Hintritt
aus dieſer Welt
Des EhrenVeſten Achtbarn vnd WolbenahmtenH. Caſpar Reimers
etc.Welcher am Ende des 1651. Jahres zu Wetterau ſanfft
vnd ſeelig im HErrn eingeſchlaffen/ vnd 1652. 4. NewjahrsMo-
nat zur Bladia ehrlich vnd Chriſtlich eingeſencket
wordenAn die Hochbetruͤbte Fr. WitweFr. Regina Eliſabeth Pfeifferinn
mitleidentlich geſchrieben
vonSimon Dachen.Koͤnigsberg/Gedruckt durch Johann Reuſnern.
Vnd/ Fraw/ jhr/ fuͤhret ſchon Ge-ſchreyDaß euer Troſt euch muß erkaltẽ/Kein volles Jahr iſt noch vorbey/Seit daß jhr Hochzeit habt gehalten. Wer haͤtte dazumahl gedacht/Der Mann ſoltt' euch ſchon jetzt verbleichen/Er hat geſchertzt getantzt gelacht/Wer war an Farb' jhm da zu gleichen? Sein Haupt war graw/ doch ſein GeſichtSchien' als fuͤr Froͤlichheit zu glaͤntzenSo roͤhtlich wie das MorgenLichtVnd wie die rohte Roſ' im Lentzen. Er hat nach dem auch nicht geklagt/War friſch an Kraͤfften vnd Geberden/Druͤmb hofftet jhr bey jhm betagtVnd an dem Alter reich zu werden NeinNein/ vnſer Schluß vnd Hoffnung tꝛeugt/Der Tod kan vnvermerckt ſich finden/Wenn alles ſich geſund eraͤugt/Muß offt das Leben heimlich ſchwinden. Er nimmt die Glieder feindlich einVnd wohnt bey vns in dem Gebluͤte/Dan kan jhm leicht ein Vrſach ſeynWas irgends reitzet das Gemuͤte. Zorn/ Hoffnung/ Vnmuht/ FroͤlichheitTranck/ eſſen/ Lieb vnd andre Sachen Voraus die ſchnelle Flucht der ZeitKan ploͤtzlich vns das Ende machen. Er rafft vns alleſampt nur fortDen einen heuͤt den andern morgen/Kein Menſch weiß wie an welchem OrtEr muͤſſe ſeiner ſich beſorgen. Jm Kriege meinet ein SoldatEs werd jhn eine Kugel faͤllen/Ein Schiffer ſucht fuͤr Schiffbruch RahtDaß er nicht vmbkomm in den Wellen.DerDer forſcht die Linien ſeiner HandSich ſeines Endes zu beſcheiden/Der der Geburts-geſtirne Stand/Ob er den Tod noch koͤnne meiden. Er aber ſchluckt vns ſaͤmptlich einOfft eh wir ſeiner innen werden/Den bringt das Fieber/ den der Stein/Den andre Kranckheit in die Erden. Wir muͤſſen Kinder/ Weib vnd HaußSampt allem endlich uͤbergeben/Die Welt treibt ſelber vns hinausVnd klagt wann wir zu lange leben. Wie eine Jungfraw allezeitNach newen Muſtern lieber trachtet/Jm gegentheil das alte Kleid/Wie gantz es jmmer ſey verachtet. So wechſelt auch der Weltkreiß abLegt vns ſein altes Muſter nieder/Vnd wie aus Eckel in das GrabVnd nimmt jhm newe Menſchen wieder.WasWas haͤufft der Geitz ſo großes GutVnd wird ſo bald darnach begraben?Wer keine lange Reyſe thutDer darff nicht großes Zehrgeld haben. Naͤhm' ich bis Bladia von hierViel Speiß und muͤſte ſie verlaſſenWo unter Wegens/ waͤr' es mirNicht große Thorheit aller maſſen? Wem GOtt auß lieber Hand beſchertWas unſre Nothurfft heiſcht im Leben/Wird nicht durch Vberflus beſchwert/Kein Stoltz wird jhm das Hertz erheben. Er hat in allem freyen Muth/Weis Troſt und Hoffnung leicht zu faſſenVnd kan zu letzt ſein kleines Gut/Holt Gott jhn heim/ auch bald verlaſſen. Wo aber wil mein Klag-Lied hin?Fraw/ ich ſol ewren Stand berewen/Jhr fuͤhrt mit recht betruͤbtem Sinn/Das Gluͤck meint kein mal euch mit trewen.EsEs liebt' euch vormahls Herr Bazehl/Ein Mañ von ſchoͤner Kunſt und TugendDie Guͤte ſelbſt die fromme Seel/Ein Vnterricht gelehrter Jugend/ Die jetzt nach jhm noch klaͤglich thut.Wie ſeelig wart jhr da zu ſchaͤtzen/Jhr wuſtet allem Geld' und GutSein trewes Hertz weit vor zu ſetzen. Als er in keuſcher Heyrath-PflichtMit euch ſich wolte laſſen trawen/So eylet er aus dieſem LichtVnd ſetzet euch in Gram und Grawen. Wie klaͤglich ward von euch gethan/Jhr ſcheint zu haſſen dieſes Leben/Vnd haͤttet durch die finſtre BahnJhm gern da das Geleit gegeben. Durch dieſe Heyrath ſchien' euch GottGewiſſen Troſt noch zu ertheilen/Vnd ſeht ein unverhoffter TodHeiſſt den Mann auch von hinnen eilen.ErEr war euch gantz von Hertzen hold/Jhr legtet jhm den Wieder-Willen/Was jhr gewuͤnſcht hat er gewolt/Jhr wuſtet jhm ſein Hertz zu ſtillen. Sein Sinn ergab dem ewren ſich/Vnd wuſte ſonſt nicht Ruh zu finden/Wie ſorgt er fuͤr euch/ ſonderlichAuff die Zeit die euch ſol entbinden? Jch/ ſprach er: folg' hie ewrem RathVnd laſſ' euch/ Hertz/ hierinnen waltenHie oder aber in der Stadt/Wo wollet jhr die Wochen halten? Nun er iſt weg/ der trewe Mann/Was Leid iſt euch hiedurch geworden!O ziehet Trawer-Kleider an/Vnd trettet in den Wittwen-Orden. Gedenckt es wird ein jeder nunAn Euch auch Ritter wollen werden/Euch/ wo er weiß/ verdrießlich thun/Denn ewer Schutz liegt in der Erden.WiſſtWiſſt aber/ Gott nimmt ewer war/Der Vater aller/ die verlaſſen Vnd ſeiner Trew ſich immerdarGeduͤltig wiſſen an zu maſſen. Wagt es auff jhn mit freyem Muth/Vnd traget ewer Creutz beſcheiden/So euch den jemand Drangſal thutDen wird Er wiederumb beleiden. Sein Hauß wird wieder wuͤſte ſtehn/Sein Weib zu einer Witwen werden/Sein Same gantz verwaiſet gehn/Ein Grewel und ein Fluch auff Erden.