Die Lehrer werden leuchten wie des
Himmels GlantzDas ist: Schuldiges wiewol Einfaltiges Gedächtniß Dem Weiland ehrwürdigen/ Achtbarn und Wolgelarten Herrn BabatioDachSimonGeykenAlexanderHaafSusanneJurishBryanBoenigMatthiasThomasChristianWiegandFrankCLARIN-DLangfristige Bereitstellung der DTA-AusgabeVollständige digitalisierte Ausgabe.911146426979dta@bbaw.deDeutsches TextarchivBerlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermanyBerlin2015-12-04T11:02:40Z
Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported License.
http://www.deutschestextarchiv.de/dach_lehr_1656http://www.deutschestextarchiv.de/book/download_xml/dach_lehr_1656http://www.deutschestextarchiv.de/book/download_html/dach_lehr_1656http://www.deutschestextarchiv.de/book/download_text/dach_lehr_1656dach_lehr_1656203031urn:nbn:de:kobv:b4-203031-4Dach, Simon: Die Lehrer werden leuchten wie des Himmels Glantz. Königsberg, 1656.Die Lehrer werden leuchten wie des
Himmels GlantzDas ist: Schuldiges wiewol Einfaltiges Gedächtniß Dem Weiland ehrwürdigen/ Achtbarn und Wolgelarten Herrn BabatioDachSimon[4] Bl. Johann ReusnerKönigsberg1656Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer KulturbesitzBerlin SBB-PK, 72 in: Yi 851-3
Fraktur
font-family:sans-seriffont-weight:boldcolor:bluedisplay:block; text-align:centerdisplay:block; margin-left:2em; text-indent:0display:block; margin-left:4em; text-indent:0display:block; margin-left:6em; text-indent:0border:1px dotted silverborder:1px dotted silverletter-spacing:0.125emfont-style:italicfont-size:150%font-variant:small-capsfont-size:largercolor:reddisplay:block; text-align:righttext-decoration:line-throughfont-size:smallervertical-align:sub; font-size:.7emvertical-align:super; font-size:.7emtext-decoration:underlineborder-bottom:double 3px #000GermanGebrauchsliteraturGelegenheitsschrift:Tod; LyrikGebrauchsliteraturGelegenheitsschrift:Tod; LyrikreadyaeditDie Lehrer werden leuchten wie des
Himmels Glantz/Das iſt:
Schuldiges wiewol Einfaͤltiges Gedaͤchtniß
Dem Weiland Ehrwuͤrdigen/ Achtbarn und
Wolgelartten
Herrn JOACHIMO
BABATIO,
Philoſoph. M. und dieſer loͤblichen Chriſt-
lichen Gemeine im Kneiphoff Königsb. wol-
verdienten Diacono,
Welcher/ nach dem er ſeinem ſchweren Ampt
mit hoͤchſter Wachſamkeit und unſaͤglicher Trew in die
36. Jahr vorgeſtanden/ und das 66. Jahr erreichet/ 1656.
den 26 Brachmonat ſanfft und ſelig im HERRN geſchlaffen/ und 30. darauff ſeinem Rhubettlein derbettl lieben Erden in der Thum Kirchen Chriſt-chen Chriſt-
lichem Brauche nach eingebracht
worden/
Die hochbetruͤbte Fr. Wittwe/
Vnd die andern Leidtragenden in etwas auffzurichtengeſtellet
vouSimon Dachen.Koͤnigsberg/ gedruckt durch Johann Reuſnern.NVn Herr Babat der thewre MannVns durch den Tod iſt abgethan/So wuͤnſch ich warlich mir am meiſtenDaß ich mit Thraͤnen voller PeinVnd Seufftzen voller Noht alleinDen letzten Dienſt ihm moͤchte leiſten/Nicht aber geben an den TagWie wenig hie mein Reim vermag:O moͤcht' ich nicht zu ſchreiben wiſſen/So wuͤnſcht ihm jener Keyſer dort/Ich wuͤnſch: O haͤtt' ich niemals WortIn einen Reim gelernet ſchlieſſen.Wofern ich je beſchaͤmet binJetzt ſchewet ſich dafuͤr mein Sinn/Ich moͤchte nichts als Schand einlegen/Vnd kunt thun meine KindiſcheitVor allen Leuten dieſer Zeit/Des Mannes groſſen Lobes wegen.Was von ihm ruͤhmen groß und klein/Reich/ arm/ jung/ alt/ und wie ſie ſeyn/die gantze Kirch erhebt ohn maſſen/Dem keine Mißgunſt wiederſpricht/Dieß ſoltt' ich in ein kurtz GetichtVnd meine ſchlechte Feder faſſen?Er war kein Rohr/ kein Wetterhan/Vnd keiner Ehrſucht zugethan/Nichts that Er umb des Bauches willen/Die Wolle hat er nie gemeint/EsEs kuntt' ihn kein Geſchenck/ kein Freund/War etwas nur zu ſtraffen / ſtillen.Kein Waͤchter hat ihm gleich gewachtDer auff dem Thurn ſieht bey der NachtOb irgendswo entſteht ein Fewer:Wie fleiſſig ſchawt er immerdar/Damit ſich ja in ſeiner ScharNicht irgends regt ein Vngehewer.Kein geiler Bock/ keinWildes SchweinDrang ſich in ſeinen Weinberg ein/er haͤtte laſſen ſich ermordenEh' als durch ſeine SicherheitDie Bluͤte hie waͤr abgemeytVnd etwas ſonſt verwuͤſtet worden.Wie ſtarck grieff er die Laſter an/Wit donnert' er mit Fluch und Bann/Die Hoffart gieng als in den Eiſen/Die Vnzucht hatt' ihr ſelber ſchew/Geitz/ Vnrecht/ Fraß/ und falſche TrewDie thurften ihm ſich nicht beweiſen.Den Stock hat mancher nicht geſchewtSo ſehr/ als das ſo er gedrewt/Sein anſehn wuſt' uns ein zu treiben/Sein Ernſt und bloſſes AngeſichtDie waren Vrtheil und GerichtDaß wir viel boͤſes lieſſen bleiben.Die Mawer und der Tamm war erDaß noch die Suͤnden wie ein MeerVndVnd Suͤnd Flut uns nicht uͤberſchwemmet/Vnd ſo der Rache wildes Schwerd/Daß dieß uns noch nicht gantz verhert/Er hat des Hoͤchſten Zorn gehemmet.Er iſt/ wie Samuel/ getrew/Iſt Preuſſens Schirm und ReutereyJa ſein Elias ſchier geweſen/Nun er in ſein Geſtirn entfaͤhrt/Was Schutz wird uns forthin gewehrt/Wie wird dieß arme Land geneſen?Mich duͤnckt der newen Kleider ArtIſt ſchon im Sprung und auff der FahrtVnd hofft nun ſichern Platz zu finden/Er ſeine Hinderniß iſt tod/Daß wir ja GOtt/ o groſſe Noht/Zu ſeiner Rache bald entzuͤnden.Nicht alſo/ Liebſten/ er iſt fortGOtt aber lebt noch und ſein Wort/Iſt nur ſein Knecht nicht er zu ſchewen?Er ſeiner Diener Geiſt und KrafftDer ihrer Lehre Nachdruck ſchafftVnd ſchickt die Straffen die ſie drewen?Legt ewren Stoltz und Frevel hin/Nehmt an der ſchlechten Demut Sinn/Gedenckt des Winters der vergangen/An alle Noht die ſich geregt.Die Ruth iſt nicht gantz weg gelegtSie iſt nur etwas auffgehangen.DerDer vor den Riß getretten/ liegt.Seht daß ihr ſeinesgleichen kriegt/Sonſt iſt es nun umb uns geſchehen/Jhr wiſſet was ſein Leben warNun in die ſechs und dreiſſig Jahr/Ihr wiſſt umb ſein Gebeht und Flehen.Vmb ſeine Trew in mancher Peſt/Wie hielt er da bey uns ſo feſt/Wie lieſſ er keinen Troſtlos liegen/Vnd macht ihm leichter ſein BeſchwerDer Bloͤden Artzt? wie offt iſt erDen Haberberg hinauff geſtiegen?Noch ruͤhr ich jetzt ſein Haus nicht anDas eine Kirche heiſſen kanSo ſtrenge Zucht ward da geuͤbet/Da iſt kein Fluch kein Schwur gehoͤrt/Da hat kein Hoffart ſich empoͤrtNoch ſonſt was GOttes Geiſt betruͤbet.O weinet umb ihn allerſeitDie ihr erkennet ewer LeidVor ſeinen Beichtſtul ſeyd getretten/Vnd Troſt geſchoͤpfft in ewrer Noht/Er ewre Seelen Pfleg iſt tod/Der eyffrig pflag fuͤr ſie zu behten.Weint/ die ihr wiſſt was Kirchen-ZuchtDie er ſo trewlich ſtets geſuchtGefunden und bisher erhaltten:Weint die ihr wiſſt wie er geſtaͤrcktDieDie ſo den Tod bereit gemerckt/Der ſie gezwungen zu erkaltten.Er wird nicht mehr zu Krancken gehn/Nicht mehr auff ſeiner Cantzel ſtehn/Vnd wie ein Engel ſeyn zu ſchawen/Er ſchwebt nun in der Herrlicheit/Kan fuͤr die Thraͤnen dieſer ZeitDie Frewden-Saat nun ewig hawen.O ſchoͤne Krone die er traͤgt!O Schatz der ihm iſt beygelegt!Er war von GOttes trewen Knechten/Iſt uͤberall bewehrt geſchaͤtzt/Jetzt iſt er uͤber viel geſetzt/Gekroͤͤnt mit Frewden der Gerechten.Ihr ſeine Liebſten/ als ihr thut/Ehrt ihn mit ewrer Thraͤnen Fluth/Der euch ſo ſchoͤnes Lob erworben/Fuͤr euch geſorgt mit allem FleißDer Vater ewre Zucht und PreißJa ewer Hertz iſt euch geſtorben.Dieß thut/ die Klag ſey nimmer ſtill/So weit der Glaub' es leiden wilDer euch ſehr reichen Troſt lehrt faſſen:Ihr wiſſt wie er die Zuflucht warDeß/ dem ſein Elend Angſt gebar/Und aller die das Gluͤck verlaſſen.Wer fuͤr vertrieben ſich auſgabHie fand er einen ſichern Stab/DadurchDadurch erwarb er euch den SegenDen die nicht laſſen/ die das GeldDer gantzen Stad ja aller WeltFuͤr ihre Kinder hinterlegen.Auch hat GOtt Schwaͤger euch beſchert/Die Leute ſind von gutem Wehrt/Vnd alle/ weis ich/ werden ſorgenFuͤr die noch Zarten VaͤterlichDaß keines fuͤr Verlaſſen ſichZu ſchaͤtzen hab' heut oder morgen.Du aber/ o du newer GaſtDes Himmels den du reichlich haſtSey hoch gegruͤſſt in deinen Frewden/Auch meiner Seelen pflegteſt du/Vnd ſprungſt ihr bey mit Raht und RhuBefandt ſie ſich in Noht und Leiden.Dafuͤr ich dir noch nichts geſchenckt/Dieß iſt was mich nicht wenig kraͤnckt/Ich woltte dir gedancket haben/Eh als du ſchiedeſt gantz von hier/Die Schwachheit war zu groß bey dir.GOtt wolle dich nun ewig laben/Vnd ſelber der Vergelter ſeyn.Mein Kahn laͤſſt ſich vermeſſen einMit deines Lobes ſtoltzen Wogen:Das Spiel iſt ja mein Eigenthum/Verzeih/ daß ich ach! deinem RuhmAus Schwachheit ſeinen Kern entzogen.